München, Düsseldorf Nach dem US-Hersteller Ford hat nun auch BMW Probleme mit den Batterien bei Plug-in-Hybriden. Wegen Überhitzungsgefahr können die Batteriezellen in Brand geraten. Betroffene Kunden sollen ihr Auto deshalb nicht mehr aufladen. Wie ein BMW-Sprecher in München bestätigte, sind weltweit etwa 27.000 Fahrzeuge betroffen.
Während bei Ford nur bei einer einzigen Baureihe, dem SUV-Modell Kuga, Brandgefahr besteht, sind beim Autohersteller aus München gleich mehrere Fahrzeugreihen betroffen. Dazu gehören vor allem die recht neuen Plug-in-Varianten auf SUV-Basis wie X1, X2, X3 und X5. Probleme gibt es vereinzelt auch beim 2er, 3er, 5er und dem 7er BMW. Auch das Hybrid-Modell Countryman der britischen Konzerntochter Mini ist betroffen.
Wie es von BMW ergänzend hieß, besteht die Überhitzungsgefahr nur bei einem kleinen Teil der betroffenen Baureihen – dort, wo fehlerhaft produzierte Batteriezellen eingebaut worden sind. BMW führt die Probleme auf Verunreinigungen in der Produktion bei einem Zulieferer zurück.
Der Automobilkonzern wollte sich nicht dazu äußern, welcher Zellhersteller verantwortlich ist. In Branchenkreisen hieß es dazu, dass BMW wie der US-Konkurrent Ford einen großen Teil seiner Zellen vom koreanischen Anbieter Samsung SDI bezieht. Die Zellhersteller haben Probleme damit, den schnell wachsenden Bedarf der Autokonzerne zu decken. Samsung SDI hat die Kapazität seiner neuen europäischen Fabrik nahe Budapest inzwischen verdreifacht.
In Deutschland sind von den Überhitzungsproblemen knapp 2000 Fahrzeuge betroffen. Autos, die noch beim Händler stehen oder sich auf dem Transportweg befinden, werden nicht mehr an Kunden ausgeliefert. Sie müssen darauf hoffen, dass BMW zusammen mit seinem Zellhersteller eine schnelle Lösung findet.
BMW hofft auf Lösung bis Ende Oktober
Auf bereits ausgelieferte Fahrzeuge kommt nach Abstimmung mit dem Flensburger Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) ein Rückruf in die Werkstätten zu. BMW hofft, bis Ende des Monats eine Reparaturlösung anbieten zu können.
Bei Ford müssen sich die Kunden noch länger gedulden. Die Europazentrale in Köln nennt keinen konkreten Zeitraum für den dort verhängten Auslieferungsstopp. Bis eine Lösung gefunden sei, würden wahrscheinlich eher Monate denn Wochen vergehen, hat Ford seinen Kunden mitgeteilt. Kuga-Fahrer sollen ihr Auto nur noch mit dem Verbrennungsmotor betreiben. Beim SUV-Modell ist „eine Handvoll“ Fahrzeugbrände belegt, so Ford.
Die Probleme, die der Ford-Konzern mit seinem in Europa verkauften Kuga hat, greifen inzwischen auch auf den US-Heimatmarkt über. Das SUV hat in Nordamerika ein Schwestermodell, den Escape. In diesem Fahrzeug werden auch Bauteile aus dem Kuga verwendet. Eigentlich sollte es noch in diesem Jahr eine Plug-in-Variante des Escape geben. Wegen der Brandprobleme hat Ford USA diesen Produktstart nun in das nächste Jahr verschoben.
Mehr: Ford bekommt Batterieprobleme beim Kuga nicht in den Griff.
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